Bildungsbereiche

Die Leitlinien der Bildungsbereiche werden durch das Kindertagesstättengesetz des Landes S-H § 5 vorgegeben.

 

Soziales Lernen

Ich -Kompetenz
Sozialkompetenz
Gemeinschaft erleben

Ein Kleinstkind kreist zunächst um sich selbst, um die Wahrnehmung der eigenen Person. Es erlebt und befriedigt Bedürfnisse, erwirbt Fähigkeiten, entwickelt so seine eigene Identität; es wird fähig zur Wahrnehmung der Anderen und zur Gestaltung von Beziehungen In Gemeinschaft zu leben und sich wohl zu fühlen setzt voraus, dass jeder Einzelne sich aufgenommen und wahrgenommen fühlt.


„Hilfe zur Selbsthilfe“ gilt auch hier unter- und füreinander im wertschätzenden Umgang mit den Menschen und der Umgebung. Wir Erzieherinnen bieten hierfür mit unserem Verhalten das Modell, an dem sich unsere Kinder orientieren können. 
Wir helfen, eigene Bedürfnisse und Gefühle und die der anderen wahrzunehmen, auszudrücken und auszuleben, setzen Grenzen und Regeln, innerhalb derer sich die jeweils persönliche Freiheit bewegt, helfen, Konflikte lösen zu lernen. 
Es wird diskutiert und abgestimmt, Räume werden gestaltet, Feste gefeiert und so Gemeinschaft erlebt.


Lebenspraktischer Bereich

Sorge für die eigene Person und die Umgebung, Übungen des täglichen Lebens


Kinder ahmen nach, möchten „selber tun“ und sich an der Welt der Erwachsenen beteiligen. Die sogenannten Übungen des täglichen Lebens entstammen der Montessoripädagogik und bieten eine vorbereitete Umgebung, in der Kinder für alle lebenspraktischen Handlungen Übungsmaterial finden. Beispielsweise seien genannt:

•    Anziehrahmen (Schleifen, Knöpfe etc.)
•    Übungen zum Gießen, Sieben, Löffeln
•    Schließen und Öffnen von Schlössern
•    Kerzenübung
•    Mahlen von Getreide zum Brötchen backen
•    Übungen mit Besen und Kehrschaufel
•    Tischdecken mit Servietten und Gedecken
•    Übungen auf der Linie

 

 

 

 

 

Sinnesmaterial

Rosa Turm und braune Treppe. Das ist gewaltig!

Durch die Sinneserfahrungen im Greifen, Schmecken und Hören bspw. ist ein Kleinkind in der Lage, Gegenstände zu erkennen und von anderen zu unterscheiden. Die gesunde Entfaltung aller Sinne ist Voraussetzung für die weitere intellektuelle Entwicklung. Montessori hat, um diese Sinneserfahrungen zu unterstützen, besondere Materialien entwickelt. Jedes Material weist eine besondere, isolierte Eigenschaft auf, auf die sich das Kind konzentrieren kann. Es erwirbt nicht nur motorische Fertigkeiten, sondern lernt durch Grunderfahrungen, Wiederholungen und Erweiterungen des Abstraktionsgrades. Es wird indirekt auf abstraktes Denken vorbereitet.

•    Einsatzzylinderblocks,
•    Farbtäfelchen,
•    Rosa Turm und Braune Treppe
•    Geometrische Körper;
•    Geschmacksfläschchen  (einige dieser Materialien)

 

Sehen   *   Fühlen und Tasten   *   Hören   *   Riechen   *   Schmecken

 

Sprache und Gehör

Zeichen, Symbole und Schrift

Sprache ist mit Sprachklang und Gestik das wichtigste Kommunikationsmittel, entstanden aus dem elementaren Bedürfnis, sich zu verständigen.
Sprache fällt vor allem dann auf, wenn sie nicht funktioniert.
Neben der Sprech- und Hörfähigkeit gehört zum Leben in Gemeinschaft auch Hören und Zuhören. Wir Mitarbeiter sind Sprachvorbilder.


In der Leseecke mit Büchern und Bilderbüchern, wird viel vorgelesen.
Regelmäßig besuchen wir die Fahrbücherei, die in der Ortsmitte von Warnau alle 3 Wochen Station macht.


Das wichtigste für uns ist das Miteinander Reden:


Sprachanlässe schaffen

Die Kinder und Mitarbeiter begrüßen einander und verabschieden sich immer.
Es gibt eine tägliche Besprechung, in der Kinder und Erwachsene über das sprechen, was sie bewegt. Es werden Regeln besprochen, Aktivitäten mit den Kindern geplant, Problemlösungen zusammen erarbeitet.
Es gibt demokratische Abstimmungsmethoden, (z.B. mit Hilfe eines Plakates und Klebepunkten):
Die Kinder lernen zu überlegen, zu begründen, Entscheidungen zu treffen und das Akzeptieren eines nicht von ihnen gewünschten Ergebnisses.

„Warum heißt das so? ‚Baum’! „Weil die Menschen den Dingen Namen gegeben haben.“ „Aber warum heißt das nicht anders? Warum Überhaupt.“
 (Anneke und Klara, 6J Waldwoche 05/2008)

 

Arbeitsbereiche, die Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben fördern:

Sprache dient auch dem Erwerb von Wissen, es gibt Geschichten von der Erde, es wird gefragt, vermutet und festgestellt


Sprach- und Schreibmaterial aus der Montessoripädagogik

MAMUT/SEBELSANTIGA/TÜARAN/…
(J.PH,. 6J)
„Die Explosion des Lesens“
(M.M.)

Im Forscherbereich stehen den Kindern Sachbücher zu verschiedenen Themen zur Verfügung. 

Die Metallenen Zeichenfiguren vermitteln Geschicklichkeit und bereiten auf das Schreiben vor.
Die Sandpapierbuchstaben dienen dem sinnlichen Kennenlernen der Buchstaben. Mit dem beweglichen Alphabet können Gehörtes und Lieblingswörter nachgelegt werden.

 

Phonologische Förderung

Förderung der Wahrnehmung von Silben und Lauten als Bausteine von Sätzen und Wörtern, z.B. mit dem Tier – Anlautkasten, durch Hör- und Reimübungen usw. Dies erfolgt insbesondere in der Kleingruppe mit den einzuschulenden Kindern (regelmäßig stattfindende "Ohrenschule").

Sprachübungen zur Wortschatzerweiterung, Grammatik und Mundmotorik erfolgen in der Kleingruppe zur besonderen Sprachförderung ("Ohrenmäuse"). 

Rollenspiele,
Sprachrhythmus
Sprachmelodie

Ausdrucksmöglichkeiten ohne Sprache erfahren sie durch nonverbale Spiele, z.B. Schattenspiele, Bewegungsspiele und Tänze. 

Es gibt Theater- und Verkleidungsmaterialien, die den Kindern ermöglichen, in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen. 

Es werden Kostüme und Kulissen, auf die die Kinder immer wieder zurückgreifen können, hergestellt.


Zeichen und Symbole

Überall begegnet den Kindern Schrift.
Da sie nicht lesen können, sind viele Alltagsthemen und Regeln bei uns durch Zeichen und Piktogramme dargestellt. 
Aber auch mit Schrift beschäftigen sie sich gerne und werden neugierig: z.B., wenn sie ihren Namen schreiben wollen, wenn sie ein Schriftbild beim Lotto zuordnen wollen, oder wenn sie ihre ‚Könnermappe’ führen. Sie diktieren uns dann, was geschrieben werden soll, suchen nach Ausdrucksformen und setzen sich so unbewusst mit Satzstrukturen und Grammatik auseinander. Mit eigenen Bildern machen sie das Diktierte auch für sich selbst sichtbar und Verknüpfen so Schrift und Bild.


Mathematik und Geometrie

Erste mathematische Erfahrungen machen Kinder schon als Säugling, wenn sie bspw. beim Ergreifen eines Gegenstandes die Entfernung einschätzen, wie weit die Hand zu öffnen ist, um erfolgreich greifen zu können, oder die richtige Stufenhöhe beim Treppensteigen einzuschätzen zu können. Sie erwerben Augenmaß und eignen sich Wissen unbewusst an durch beobachten, hantieren, sich irren und korrigieren. - also durch Erfahrung. 
In diesem Sinne steht auch unserer mathematisches Material zur Verfügung 
Das Ordnen geometrischer Formen bspw. vermittelt elementare Wahrnehmungen, die später bewusst erkannt, benannt und angewendet werden.
Die Kinder bestimmen auch hier selbst den Zeitpunkt, zu dem sie mit Zahlen, Formen und Mengen arbeiten möchten.
Neben dem Montessorimaterial steht eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verfügung. Es wird gewogen, gemessen, gezählt, konstruiert, mit Spiegeln Symmetrie, mit „Logeo“ logische Strukturen erkannt, mit Wasser Volumen erfahren, mit geometrische Formen und Körpern hantiert u.v.m.

Auch beim Bauen (u. a. mit Fröbelbaukästen) wird mit geometrischen, statischen, mechanischen Phänomenen umgegangen.


Naturwissenschaft

„Kosmische Erziehung“

Wie entstehe ich, wie entsteht die Welt
Forschen und Experimentieren

Kinder sind Forscher 


Sie entdecken, sind neugierig und fragen nach den Zusammenhängen. Sie sammeln und betrachten, forschen und begreifen. 

Die Umgebung vorzubereiten für dieses ursprüngliche Interesse an Sinnzusammenhängen. nennt M.M. Kosmische Erziehung.

Neben festen Angeboten beziehen wir uns immer auch auf die aktuellen Entdeckungen und Interessen der Kinder, greifen ihre Themen auf und beginnen, mit ihnen zu forschen. Daraus entstehen Aktivitäten, Projekte, Experimente, Materialien, Spiele und Gespräche. 

 

 

 

 

Ständig zur Verfügung stehen Materialien bzw. Experimente für 

•    Farben; Wasser, Luft und Feuer
•    Wasser und Pflanzen
•    Wetter
•    Magnetismus
•    Tier- und Pflanzenpräparate fossiler und lebender Arten.
      Fachbücher und Binokular

 

 

 

 

Bauen und Konstruieren

An der Werkbank, in der Bauecke und draußen am Wasserlauf rekonstruieren die Kinder die Welt, die sie vorfinden und konstruieren neue „Welten“, sie gehen mit Formen und Kräften um, machen technische und physikalische Erfahrungen, entwickeln praktische Fähigkeiten.

 

 

 

 

 

 

 

 


     

 

 

 

 

 

 

 

Musik

hören   *   praktizieren   *   erfinden


Rhythmen und Klänge, Sprache und Sprachmelodie sind ein Teil der Welt – und somit ein allen anderen Lernbereichen gleichgestelltes Bildungselement. Die Bedeutung von Musik für die sprachliche, emotionale, intellektuelle und soziale Entwicklung schon vom Säuglingsalter an wird in Studien und Ergebnissen der Hirnforschung deutlich gemacht.
Musikalische Förderung ist oft elitär und auf engagierte und finanzkräftige Eltern angewiesen. Unterricht und Instrumente sind teuer und die Wohnumgebung vieler Kinder toleriert nicht selbstverständlich aktives Musizieren. Auch wenn viele Erwachsene wenig musikalische Erfahrungen sammeln konnten oder glauben, „unmusikalisch“ zu sein, so ist die eigene Selbstbildung doch wichtig, um bei unseren Kindern eine solche Begrenzung zu vermeiden. Wir möchten deshalb ein verlässliches Angebot für alle Kinder zur Verfügung stellen.

 

 


Seit dem Sommer 2007 arbeiten wir zusätzlich 1x wöchentlich mit einer Musikpädagogin zusammen, um allen Kindern unter anderem auch instrumentale Aktivitäten zu ermöglichen.
Aber es geht uns nicht nur um Liedgut und Orffinstrumentarium.
Die Wahrnehmung des eigenen Pulsschlags, der spannende „Klang“ des Waldes bei Regen und Sonne setzen die Fähigkeit zur Stille voraus.
Auch hier braucht es eine vorbereitete Umgebung.

 

Es wird nicht nur viel gesungen bei uns:


Das Kindergartenjahr liefert alles, um zu hören und wiederzugeben.


Musiktheater wird von den Kindern geliebt. Es gibt viele „Aufführungen“ bei uns.
Das Montessori-Glockenmaterial ist nicht nur ästhetisch und klangvoll, sondern fördert auch das hören und differenzieren von Tönen.

 

 

 

 

 

„Atelier-Ecke“

Malen und Gestalten

In keiner Phase der menschlichen Entwicklung ist das Bedürfnis nach kreativer Betätigung so groß wie in den ersten Lebensjahren.
Erlebtes mit den zu Verfügung stehenden Mitteln zum Ausdruck zu bringen, lässt sich über alle Kulturkreise hinweg bei Kindern beobachten“
. (Zitat aus „Kunst und Kultur“, Frühes Lernen Kiga Fachverlag)

 

 

 

 

 

 

 

 

In unserem Kinderhaus stehen den Kindern deshalb unterschiedlichste Materialien ständig zur Verfügung:


Mit Pappe, Schachteln, Papieren, Naturmaterialien, Wolle, Stoffe, Perlen, Federn, flüssige Farben, Stiften usw. arbeiten die Kinder und drücken so ihre Gedanken, Ideen und Gefühle aus. Erlebtes kann in verschiedensten Formen dargestellt werden. Dazu vermitteln wir den Kindern unterschiedliche Techniken. Außerdem steht ein kleiner Töpfertisch zur Verfügung und es kann geknetet werden.  Kostüme und Theaterkulissen für kleine Aufführungen stellen wir mit den Kindern her. 

 

 

 

 

 

Wir arbeiten so wenig wie möglich mit vorgefertigten Schablonen, damit die Kinder nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten und basteln können. Diese Aktivitäten der Kinder geben uns Erziehern Hinweise auf die Entwicklung der Kinder.

 

 

 

 

 

 

 

 

Bewegung, Körper, Gesundheit und Ernährung


Es wird immer wieder deutlich, wie alle Themen mit den einzelnen Bildungsbereichen im Kindergarten mit einer ganzheitlichen Sinnesförderung verknüpft sind:

•    die Geoecke mit dem Material für die „Entwicklung des Lebens“ und der „Bakterien“; 
•    der Frühstückstisch und der Umgang mit Messer, Gabel und Licht;
•    Das Messen und Wiegen mit Mathematik und Ernährung.

Bewegung
Bereits im täglichen Zusammensein wird durch die Raumstruktur dem natürlichen Bewegungsbedarf der Kinder Rechnung getragen. Es wird viel auf Teppichen am Boden gearbeitet, die Hochebene erklommen, stehend am Ton- Knet- und Sandtisch geformt und gewerkelt, im Bällebad „gekullert“. Die Kinder nutzen zwischen ihren konzentrierten Tätigkeiten im Freispiel gerne die „Übungen auf der Linie“ nach Montessori und die Möglichkeit nach draußen zu gehen. 

Es gibt drinnen und draußen regelmäßige Bewegungsangebote durch die Erzieherinnen wie z.B. Ball-, Lauf- und Fangspiele, Bewegungsgeschichten, Bewegungsparcour mit psychomotorischem Material usw.

Unser Spielplatz hat nicht nur einen Berg zum Klettern und rollen, Hangelrampe, Rutsche, Schaukeln, Klettergerüst, Ballspiele und Fahrzeuge, sondern auch einen großen Wasserlauf mit Schwengelpumpe und viel Sand, Lehm und Steinen zum matschen, stauen und bauen.
In den Waldwochen bietet uns der Wald bergauf und bergab viel Spannendes im Laub und Unterholz, auf gefällten Bäumen, in Tümpeln und Morast.

Körperliche Gesundheit
Hier liegt der Schwerpunkt auf dem frühen Kennenlernen und Begreifen von Zusammenhängen in Bezug zum eigenen Körper – und zwar nicht nur als Schutz vor Risiken, sondern zum eigenverantwortlichen Umgang mit sich selbst.
Dazu gehören Themen wie

•    Gespräche über die Entwicklung und Gestalt des Menschen über Erkrankungen und deren Ursachen, Entwicklung der Bakterien 
•    über Körperpflege und Hygiene (Toilettengang und Händewaschübung), 
•    Zahnpflege und Zahnprophylaxe 
•    Sicherheit, Schutz und Verhalten im Straßenverkehr, 
•    Umgang mit „Messer, Gabel, Schere, Licht…“
•    Lärm und Stille erfahren, sich selbst von innen wahrnehmen zu können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ernährung
Die moderne Versorgungsindustrie mit industriell hergestellten Geschmacksstoffen und Fertigprodukten engt Sinneserfahrungen und Bildung von Geschmacksgewohnheiten ein und legt fest auf einseitige künstliche und z. T. ungesunde Ernährung.


Voraussetzung für die Selbstbestimmung der Kinder auch beim Thema ‚Gesunde Ernährung’ ist die Vermittlung von Kenntnissen um die Zusammenhänge von Ernährung und Gesundheit, die Verbindung zu Natur und Umwelt. Sie werden durch entsprechende Aktivitäten von uns unterstützt bzw. vermittelt. 


Dazu gehören nicht nur 
•    das Herstellen eines wöchentlichen gemeinsamen Frühstücks; 
•    Kennenlernen, Anbau und Ernten von Kräutern, Gemüse und Früchten; 
•    Apfelsaft herstellen gemeinsam mit den Eltern; 
•    die Zubereitung von Speisen und Gebäck; 


sondern auch
•    Erwerb von Kenntnissen über Herkunft, Wachsen und Werden, Erzeugung und Verarbeitung der Lebensmittel  (z. B. von Käse, Butter und Hefekuchen);
•    Besuch beim Bauern und anderen Produktionsstätten; 

Umgang mit Maßen und Gewichten, Geschmacksfläschchen aus dem Montessori-Sinnesmaterial und „Küchenexperimente“, tragen zur Wissens- und Begriffsbildung bei.

Anschrift

Montessori Kinderhaus
Warnau e. V.
Dorfstraße 1

24250 Warnau

Telefon / Telefax

Telefon: 04302-1241
Telefax: 04302-1241

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